Die Ledermühle in St. Oswald ist schon ein altbewährtes Merkmal im Ort. Bereits 1413 wurde sie als Mühle verkauft, seit über 600 Jahren prägt sie also schon die Landschaft. Ledermühle heißt sie deswegen, da sie sich in der Nähe des Lederberges befindet, auf welchem es früher einen Ledererbetrieb gab.
Damals wurde das Getreide noch von den Bauern mit den Pferdekarren geliefert und das Getreide sowie das Mehl wurden in Urmetzen (56 l) bzw. später in Metzen (50 l) gemessen. Je nach Getreideart wurde der Preis des Mehls bestimmt, so war der Weizen teurer, weil er im Mühlviertel weniger angebaut wurde als beispielsweise der Roggen. Natürlich wurde früher fast alles per Hand bedient. Auch fast alle Geräte und Hilfsmittel waren aus Holz, da Eisen oder Metall zu teuer war. Bei der Mühle war lange auch eine Landwirtschaft dabei, auf welcher neben der Familie auch Knechte und Mägde wohnten. Diese wurden mit dem Brot versorgt, welches alle zwei Wochen direkt im Haus gebacken wurde.
Das erste Wasserrad der Mühle stammt aus dem späten 18. Jahrhundert. Als 1860 die Mühle niederbrannte, gab es sogar drei Wasserräder, um jeden Mahlstein eigens anzutreiben.
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Trotz dem Brand war die Mühle dann noch über die Jahrhunderte lange aktiv.
. Der letzte Müller war Kerschbaummayr Ernst. Herr Schacherl hat mit seiner Frau nach dem 2. Weltkrieg bei ihm gewohnt und hat auch kurz im Betrieb gearbeitet. Er selbst hatte bis zur Vertreibung eine eigene Mühle und Sägewerk im südlichen Böhmen. Bei der Umsetzung des Museums hat er wertvolle Tipps gegeben, da er sich mit der Materie auskannte.
Die Ledermühle ist seit ca. 1600 im Familieneigentum. Neben der Mühle wurde auch ein Sägewerk bis 1969 betrieben.
Anfang der 1980er Jahre war es dann im Interesse einiger Menschen, die Mühle wieder zu restaurieren, also wurde ein Verein gegründet, welcher mit seinen damaligen ca. 70 Mitgliedern die Mühle wieder aufbaute. Dabei erhielten sie sich, wie auch heute noch, durch die Führungen, welche sie anbieten. 1992 fand eine feierliche Widereröffnung statt und seitdem kann jede*r, welche*r sich für die Geschichte der Region interessiert, die Ledermühle besichtigen.
Bei der Eröffnung war es im Sommer so trocken, dass wir zu wenig Wasser hatten, um die Mühle zu betreiben
Leopold Eder
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