Ein ECHTER Hutmacher auf einer Mision

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4203 Altenberg
Österreich

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Meine Reise nach einem außergewöhnlichen Hutmachers, führte mich zu Christian Riedl, der in Altenberg bei Linz Schmiede HATS noch echtes Hutmacherhandwerk betreibt. Anders als andere Hutmacher*innen, von welchen es in Europa mittlerweile nur noch wenige gibt, stammt Christian nicht von einer langen Linie von Hutmachern ab, was bedeutet, dass er sich vieles selbst beibringen und oftmals kreativ sein musste. Eine Veranlagung zum Handwerk hat der junge Hutmacher jedoch schon von seinen Großeltern, welche auf der einen Seite Damen- und Herrenschneider und auf der anderen Schuster waren, geerbt. Doch nicht nur ihre handwerklichen Gene, sondern auch vieles von seiner Ausstattung, wie eine Nähmaschine und eine kleine Schere mit großer persönlicher Bedeutung, haben seine Vorfahren an Christian weitergegeben.

Als ihm nach seiner Maschinenbauausbildung eine Arbeit, in welcher man etwas in den Händen hält, das man selbst formt, fehlte, kam er über einen bayrischen Trachtenhut zur Hutmacherei. Da er zu ungeduldig war, um auf den einzigen Hutmacher in Bayern, der diese Hüte noch produziert, zu warten, kaufte er sich eine gebrauchte Hutmachermaschine, begann bei einem Wiener Hutmacher zu lernen und machte, wie er selbst sagt, aus der Not Tugend. Dieses Modell produziert Christian heute noch unter dem Karli – wie auch dieses ist nämlich jedes Modell nach seinen Großmüttern und Großvätern benannt. Doch was unterscheidet Christians Hüte von anderen? Er ist einer der wenigen, welche den Filz noch von Hand ziehen, was im Hutmacherjargon Plattieren heißt und wodurch die Form des Hutes länger beständig bleibt, auch wenn er nass wird. Dieser Vorgang ist zwar am kniffligsten und anstrengendsten, ist jedoch Christians Lieblingsschritt am Hutmachen.

Für Christian ist der Filz etwas Lebendiges, welches man mit besonderer Vorsicht und Liebe behandeln und welchem man viel Zeit schenken muss. Deshalb arbeitet er auch mit Techniken und Geräten, welche auch schon vor über 100 Jahren verwendet wurden. Dieses Wissen und dieses Erbe ist es ihm besonders wichtig zu bewahren und weiterzugeben. Doch das ist nicht immer einfach, denn ein wichtiger Teil des Hutmacherhandwerks sind die Hutformen, welche für jedes Modell und jede Größe von Hutformenschnitzern händisch geschnitzt werden. Doch von diesen Hutformschnitzern gibt es nur noch einen einzigen in ganz Europa, also musste Christian improvisieren und schuf dabei ein tolles Projekt, welches, wie es früher zwischen den Zünften üblich war, auf regionale Zusammenarbeit und Austausch zwischen Handwerkern setzt. So nutzte er die paar Hutformen, welche auf Flohmärkten zusammengesammelt hat, scannte sie ein, zeichnete sie mit einem Konstruktionsprogramm am Computer nach, druckte einen Prototyp auf dem 3D Drucker aus und wenn er damit zufrieden war, schickte er die Daten der Form an den Tischler im Ort, welcher sie dann ausfräste. Damit hat Christian nicht nur den Engpass an Hutformen kompensiert, sondern auch dieses alte Handwerk in die Gegenwart gebracht.

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Doch Christian liebt diese Herausforderungen, an welchen er immer wieder viel dazulernt. Auch die kleineren Herausforderungen, die ihm seine Kund*innen mit jedem Auftrag mitgeben, schätzt er sehr. Er freut sich auch besonders, wie viel die Menschen seine Arbeit schätzen und dass sie sich so viel Zeit für ihn nehmen. Obwohl es anfangs schwierig war, das Huthandwerk zu erlernen, ist es für Christian mittlerweile zur Entspannung und zum Ausgleich geworden. Durch das Hutmachen hat er gelernt, dass Arbeit, die man liebt und für die man sich interessiert nicht stets nur anstrengend ist, sondern dass man sich für diese Betätigung ganz leicht motivieren kann. Das ist auch der Grund für seine Liebe zum Hutmachen.

Wichtig ist mir, dass das Wissen nicht verloren geht, weil wir kurz davorstehen, dass es ausstirbt.

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